4:0: Leipzig zerlegt Stuttgart

Die Ausgangssituationen vor dieser Partie hätten unterschiedlicher kaum sein können. Während die Stuttgarter am ersten Spieltag Aufsteiger Fürth mit 5:1 aus dem Stadion geschossen haben, verlor Leipzig überraschend mit 0:1 in Mainz. RB-Coach Jesse Marsch sah sich so gezwungen, gleich dreimal zu wechseln: Der 19-jährige Kroate Josko Gvardiol übernahm die Linksverteidigerposition für Angelino, rechts kam Lukas Klostermann für den enttäuschenden Nordi Mukiele. Des Weiteren musste Kevin Kampl für Dominik Szoboszlai weichen. Marschs Gegenüber Pellegrino Matarazzo, der wie er selbst aus den Vereinigten Staaten kommt (zum ersten Mal überhaupt trafen in der Bundesliga zwei US-Trainer aufeinander) musste nur einmal rotieren: Atakan Karazor, der im Auftaktspiel früh mit muskulären Problemen runter musste, wurde durch Philipp Klement ersetzt. Alles war angerichtet für einen großen Fußballabend.

Unterhaltsame Anfangsphase

RB versuchte früh, den schnellen Weg zum Tor zu finden. Fünf Minuten dauerte es bis zum ersten richtigen Abschluss, Emil Forsberg scheiterte jedoch an Florian Müller. Stuttgart fand nur schwer in diese Partie, Massimos Distanzschuss nach einem Eckball beispielsweise brachte nichts ein. Im Gegenstoß verpasste Andre Silva die Leipziger Führung (9.). Es folgte ein echtes Chancenfeuerwerk, dem der VfB nur wenig entgegenzusetzen hatte. In der 14. Spielminute hielt Müller seine Farben in einem kleinen Durcheinander im Spiel. Kurz darauf rettete der Stuttgarter Schlussmann gegen Christopher Nkunku, der Ball prallte jedoch an Forsbergs Kopf – nur wenig fehlte zur mittlerweile verdienten Führung.

Leipzig dominiert

Die Hausherren waren es, die in diesem Spiel das Momentum auf ihrer Seite hatten. Fast minütlich kam es zu gefährlichen Situationen im Stuttgarter Strafraum, jedoch wollte es mit dem Führungstor nicht klappen. Am Ende der ersten Halbzeit sollte das Torschussverhältnis mit 16:4 für RB sprechen. Den Bann konnte in der 38. Minute Dominik Szoboszlai brechen: Sein Schuss von der rechten Strafraumkante aus segelte perfekt durch die Luft, Florian Müller flog vergebens und konnte das Traumtor zum 1:0 nicht verhindern. Ein mehr als verdienter Treffer, der Leipzig zur verdienten Pausenführung verhalf.

Furioser Start in zweite Hälfte

Der Start in den zweiten Durchgang verlief – je nach Ansicht – denkbar gut oder denkbar schlecht. Gerade einmal 16 Sekunden waren gespielt, als Emil Forsberg einen perfekten Angriff zum 2:0 vollendete. Die Pläne des VfB, das Spiel zu drehen, waren somit früh Geschichte. Alle Hoffnungen wurden in der 52. Minute zerstört, als Szoboszlai einen Freistoß wunderschön verwandelte – unerwartet segelte der Ball direkt ins gegnerische Tor, was die vorzeitige Entscheidung bedeutete. Das Leipziger Fußballfest ging trotz dessen munter weiter – Andre Silva traf per Elfmeter (Marc-Oliver Kempf berührte nach Ansicht der Unparteiischen leicht den Ball mit der Hand, der VAR griff nicht ein) zum umstrittenen, aber verdienten 4:0 (65.). So plätscherte das Spiel vor sich dahin, bis Referee Florian Badstübner pünktlich Schluss machte. 26 zu 11 Torschüsse sprechen für einen verdienten Sieg der Roten Bullen.

Stuttgart muss nun nächste Woche Samstag zuhause gegen Freiburg zurück in die Spur finden – der SC ist morgen gegen Dortmund gefragt. Leipzig gastiert am Sonntag in Wolfsburg, das ebenfalls morgen gegen Hertha BSC im Einsatz ist.

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