Gladbach in der Champions League – Düsseldorf steigt ab

Der 34. und damit letzte Spieltag der Bundesligasaison 2019/20 brachte einige Entscheidungen. Zum Beispiel konnten sich die schon längst abgeschriebenen Bremer noch in die Relegation retten.

Am Ende war alles wie immer. Nach dem letzten Spieltag durfte der FC Bayern München die Meisterschale in die Höhe recken und sich – zum Leid anderer Fans – erneut „Deutscher Fußballmeister“ nennen. Doch trotzdem war alles anders. Nicht nur, dass die Meisterfeier zum ersten Mal seit 2013 nicht in der heimischen Allianz Arena stattfand – die Corona-Pandemie veränderte alles. Seit dem 26. Spieltag waren bekanntlich keine Zuschauer zugelassen. Auch die Pokalübergabe wurde mit möglichst wenigen Personen abgehalten. Sie fand direkt auf dem Wolfsburger Rasen statt – ohne Bühne, Konfetti oder Bierduschen. Einzig DFL-Geschäftsführer Christian Seifert gesellte sich zu den Bayern und hielt eine Ansprache. „Es war die speziellste meiner bisher neun Meisterschaften“, sagte Bayern-Stürmer Thomas Müller. Doch diese Meisterschaft hat auch einige andere Geschichten geschrieben. Obwohl die Meisterschaft schon seit dem 32. Spieltag feststand und die Münchner seit dem 20. Spieltag die Tabellenführung hielten, wurde am letzten Spieltag durch das 4:0 beim VfL Wolfsburg eine große Marke erreicht: In dieser Saison trafen die Bayern 100 Mal ins gegnerische Netz – der Rekord aus der Saison 1971/72 wurde um nur ein Tor verfehlt. Und auch Stürmer Robert Lewandowski konnte seine Meisterserie ausbauen: Zum dritten Mal in Folge (zum 5. Mal insgesamt) gewann der Pole die kicker-Torjägerkanone, keinem anderem Bundesligaspieler gelang das jemals. 34 Tore waren es am Ende. In der nächsten Saison möchte er die 40 Tore von Gerd Müller aus der Saison 71/72 angreifen, wie er am „sky“-Mikrofon erklärte.
Die Bayern wurden also mal wieder Meister, und das auch verdient. Mit 82 Punkten waren es vier mehr als in der letzten Saison, 13 Zähler hatte man mehr als Vizemeister Borussia Dortmund, 16 Tore Vorsprung hatte man auf den BVB. So wurde der FC Bayern München zum achten Mal in Serie Deutscher Meister. Den Weltrekord hält übrigens der Tafea F.C. aus Vanuatu, der 15 Mal in Serie Meister wurde. In Europa führt in dieser Wertung der lettische Verein Skonto Riga (14).

Doch an diesem letztem Spieltag gab es noch mehr Entscheidungen: Durch das 2:1 der Mönchengladbacher gegen Hertha BSC konnte man sich für die Champions League qualifizieren, Bayer Leverkusen reichte ein 1:0 gegen Mainz nicht – so reichte es nur für Platz 5 und die Europa League. „Es ist etwas außergewöhnliches, in der Champions League zu spielen“, meinte Coach Marco Rose auf der Pressekonferenz. Für Bayer Leverkusen ist die Saison jedoch noch nicht beendet – am Samstag spielt man in Berlin gegen Bayern München um den Pokalsieg.

Doch auch für den SV Werder Bremen ist die Spielzeit nicht vorbei: Durch ein 6:1  gegen den 1. FC Köln und einer gleichzeitigen 0:3-Niederlage der Düsseldorfer Konkurrenten bei Union Berlin sicherte man sich die Relegation, Düsseldorf stieg direkt ab. Die eigentlich schon als abgestiegen angesehenen Bremer spielten so befreit auf wie beim 5:1 in Paderborn vor zwei Wochen, Osako steuerte sogar einen Doppelpack zu. Bremen-Trainer Florian Kohfeldt erkundete sich während des Spiels immer wieder nach dem Spielstand in Berlin. Nach der Rettung in die Relegation zeigte er sich natürlich sehr erfreut, bremste jedoch schon bald die Vorfreude: „Wir haben noch nichts erreicht.“ Heute Nachmittag wird sich entscheiden, wer in der Relegation gegen die Norddeutschen spielen muss – entweder der Hamburger SV oder der FC Heidenheim. Rein theoretisch könnte es auch noch der VfB Stuttgart werden. Das Hinspiel in Bremen  wird am Donnerstag stattfinden, das Rückspiel beim Zweitligisten am Montag. Fortuna Düsseldorf jedoch muss nach nur zwei Jahren in der Bundesliga den Gang ins Unterhaus angehen.

Ohne wirkliche Freude verkürzt sich die Sommerpause der Wolfsburger: Durch das bereits angesprochene 0:4 gegen den FC Bayern und das überraschende 4:0 der TSG Hoffenheim gegen den BVB ließ die Wölfe auf den siebten Rang abrutschen. Somit muss man schon am 17. September in der Europa League-Qualifikation antreten – nach 82 Tagen Sommerpause.

Die Abschlusstabelle der Bundesligasaison 2019/20

Pl. Club Sp. S U V Tore + Tore – Diff. Pkt.
1 FC Bayern München 34 26 4 4 100 32 68 82
2 Borussia Dortmund 34 21 6 7 84 41 43 69
3 RB Leipzig 34 18 12 4 81 37 44 66
4 Borussia M’Gladbach 34 20 5 9 66 40 26 65
5 Bayer 04 Leverkusen 34 19 6 9 61 44 17 63
6 TSG 1899 Hoffenheim 34 15 7 12 53 53 0 52
7 VfL Wolfsburg 34 13 10 11 48 46 2 49
8 SC Freiburg 34 13 9 12 48 47 1 48
9 Eintracht Frankfurt 34 13 6 15 59 60 -1 45
10 Hertha BSC 34 11 8 15 48 59 -11 41
11 Union Berlin 34 12 5 17 41 58 -17 41
12 FC Schalke 04 34 9 12 13 38 58 -20 39
13 1. FSV Mainz 05 34 11 4 19 44 65 -21 37
14 1. FC Köln 34 10 6 18 51 69 -18 36
15 FC Augsburg 34 9 9 16 45 63 -18 36
16 SV Werder Bremen 34 8 7 19 42 69 -27 31
17 Fortuna Düsseldorf 34 6 12 16 36 67 -31 30
18 SC Paderborn 07 34 4 8 22 37 74 -37 20

 

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