1:2 gegen Italien: Belgien erneut raus im Viertelfinale
Mit 2:1 hat Italien am Freitagabend in München gegen Belgien den Halbfinaleinzug klargemacht. Für die „Roten Teufel“ war somit im Viertelfinale Schluss – wie bereits bei der EURO 2016 gegen Wales.
Roberto Martinez war nach dem 1:0 gegen Portugal zu nur einem Wechsel gezwungen: Während Kevin de Bruyne trotz Fragezeichen in der Startelf stand, musste der verletzte Eden Hazard für Jeremy Doku ausgetauscht werden. Martinez‘ Namensvetter Mancini auf italienischer Seite stellte – anders als beim Arbeitssieg über Österreich – Giorgio Chiellini und Federico Chiesa auf, dafür mussten Francesco Acerbi und Domenico Berardi weichen.
Diese Begegnung war für viele Fans die Top-Partie dieses Viertelfinals, und so zeigten sich auch die beiden Mannschaften. Obwohl Belgien mit Vollgas startete und die spielbestimmenden Aktionen für sich beanspruchte, traf Italien in der 13. Minute mit seiner ersten Chance – doch das Tor zählte nicht, da Torschütze Leonardo Bonucci im Abseits stand. Neun Minuten später kamen die Belgier zu ihrer ersten richtigen Torchance – de Bruyne scheiterte nur an Gianluigi Donnarumma, der eine regelrechte Glanzparade zeigte (22.). Nach 26 Minuten musste der Italien-Schlussmann erneut eingreifen, diesmal war Romelu Lukaku dem Tor gefährlich nahe gekommen. Erst nach einer knappen halben Stunde gelang es der italienischen Auswahl, das Spielgeschehen zu kontrollieren, und Nicolo Barella traf in der 31. Minute zum 1:0. So gelang der Squadra Azzura eine spieldominierende Phase, die im sehenswerten 2:0 von Lorenzo Insigne gipfelte (44.). Doch die Freude über diesen Treffer hielt nicht lange an, denn direkt darauf entschied Referee Slavko Vincic auf Foulelfmeter für Belgien, den Romelu Lukaku problemlos zum 1:2 verwandelte (45+2.).
Das Spiel hielt, was es versprach, und so ging auch die zweite Hälfte weiter: Es blieb ein ausgeglichenes Spiel mit zahlreichen Strafraumszenen, die größte Chance hatte Belgien in der 61. Spielminute: Lukaku verpasste den Ausgleich nach einem Pass von Kevin de Bruyne denkbar knapp. Daraufhin übernahmen die Italiener wieder die Initiative, schafften es jedoch nicht den Ball erneut im Tor unterzubringen. Das Spiel war weiterhin sehr unterhaltsam, doch in der 78. Minute änderte sich die Gefühlslage auf Seiten der Italiener: Leonardo Spinazzola, einer der besten Spieler des Turniers, verletzte sich im Sprint an der Achillessehne und musste ausgewechselt werden – das könnte im weiteren Turnierverlauf ein Problem für die italienische Auswahl werden. Für die letzte richtige Torchance sorgte in der 85. Minute Jeremy Doku für Belgien – doch zum Tor fehlte einiges.
So endete das Spiel nach einer ausgiebigen Nachspielzeit – und das glücklich für Italien. Die Mancini-Auswahl trifft am Dienstag in Wembley auf Spanien, für Belgiens goldene Generation könnte heute die letzte Chance vergeben gewesen sein können.