Bahnradsportler verpassen Medaille
Hinze wird Vierte
Es war die letzte Chance auf eine deutsche Medaille in Tokio, die am Sonntagmorgen (MESZ) verschwand. Die beiden Bahnradsportler Maximilian Levy (Keirin) und Emma Hinze (Sprint) konnten sich nach dem Erreichen ihrer Halbfinals noch Hoffnungen auf olympisches Edelmetall machen – diese starb jeweils sehr spät. Zuerst traf es Emma Hinze aus Hildesheim. Mit 1:2 Siegen verlor sie gegen die Kanadierin Kelsey Mitchell, die Entscheidung fiel erst im dritten Rennen. So blieb ihr nur noch das Duell um Platz drei – es wartete Wai Sze Lee aus Hongkong. Doch auch sie schien zu stark zu sein, denn beide Läufe gingen nach taktischen Fehlern verloren. Vor einer Woche gewann Emma Hinze noch mit Lea Sophie Friedrich Silber im Teamsprint, im Einzel ging sie unglücklicherweise komplett leer aus.
Die enge Ansetzungen der Sprintrennen wurde ihr zum Verhängnis: Innerhalb einer Stunde musste sie fünfmal starten – ein echtes Mammutprogramm. „Ich habe alles gegeben, aber am Ende hat die Kraft einfach nicht gereicht“, erklärte sie später am ARD-Mikrofon.
Levy wird im Finale Letzter
Eine kleine Sensation verpasste Maximilian Levy. 2012 gewann er im Keirin noch Silber, zählte jedoch neun Jahre später nicht mehr zu den Favoriten. Nachdem er sich im Vorlauf gestern als Zweiter qualifizieren konnte, stand heute zunächst das Viertelfinale auf dem Plan. Es wurde ein denkbar knappes Unterfangen, das Weiterkommen sicherte er sich als Vierter um fünf Hundertstelsekunden. Dennoch konnte er dies als großen Erfolg verbuchen, der ihn sichtbar beflügelte. Denn im Halbfinale übernahm er direkt nach der Rennfreigabe die Führung, kam schlussendlich an zweiter Stelle ins Ziel und schaffte so den Finaleinzug. Hier war er jedoch chancenlos gegen die starke Konkurrenz, überfuhr als abgeschlagener Letzter den Zielstrich. 1,6 Sekunden haben auf eine Medaille gefehlt, im Bahnradsport ist das eine ganze Ewigkeit.
Somit bleiben auch die deutschen Bahnradsportler unter ihren Ansprüchen, je einmal gab es Gold und Silber. Nach den überaus erfolgreichen Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr rechnete sich der BDR eigentlich erfolgreiche Titelkämpfe aus, was jedoch nur bedingt zutraf. In Erinnerung werden aber trotzdem die legendären Momente bleiben, wie zum Beispiel die Weltrekordjagd des Frauen-Vierers. Man kann sich also trotz allem weiterhin auf die Wettbewerbe 2024 in Paris freuen.