Das sind olympische Medaillen wirklich wert
Seit über einer Woche kämpfen über 11.000 Athleten aus über 200 Ländern um Gold, Silber und Bronze. 179 Medaillen wurden bereits vergeben – 179 Mal erfüllten sich Sportler den großen Traum vom olympischen Edelmetall. Die wenigsten von ihnen wissen jedoch, wie viel (oder wie wenig) Geld ihnen um den Hals hängt. Werfen wir doch einmal einen Blick darauf, wie viel die Olympia-Medaillen Stand jetzt in Tokio wert sind.
Die höchste sportliche Auszeichnung ist zweifelsohne die Goldmedaille, obwohl „Gold“ gar nicht mal so richtig ist: 550 Gramm davon sind Silber, das mit gerade einmal sechs Gramm Gold überzogen wurde – das entsprechen 1,09 Prozent. Der Silberkern ist 379,50€ wert, für jeden Gramm Gold kommen – nach jetzigem Wert – 49,14€ hinzu. Die Rechnung ist einfach: 379,5+49,14*6=674,34€ – ein extrem teures Unterfangen, wenn man bedenkt, wie viele Goldmedaillen insgesamt vergeben werden. Immerhin: Eine Goldmedaille aus purem Gold würde über 27.000€ kosten.
Etwas günstiger sind die Materialkosten für die Silbermedaillen: Sie besteht zu 100% aus Silber – einmalig unter dem olympischen Trio. 69ct kostet zurzeit ein Gramm Silber, 550 davon finden sich in der Medaille für die Zweitplatzierten wieder. Das bedeuten 379,50€ je Silbermedaille.
Oft liegen nur Hundertstelsekunden zwischen Silber und Bronze, doch der Unterschied im Materialwert ist riesig: In der 450 Gramm schweren Bronzemedaille befinden sich 427,5g Kupfer, die restlichen 22,5g (5%) sind Zink. Ein Gramm Kupfer ist momentan 0,0082€ wert, pro Gramm Zink muss man nur 0,0025€ auf den Tisch legen. Der Kupferanteil kostet demnach 3,5055€, der Zinkanteil 0,05625€ – gerundet sind das insgesamt 3,56€ – für jahrelange harte Arbeit.
Jedoch muss beachtet werden, dass der rechnerische Wert keinerlei Bedeutung hat. Viel wichtiger ist die Leidenschaft und Anstrengung, die die Sportler in ihr Lebensziel stecken. Die Medaille ist eine Auszeichnung, die ihren wahren Wert allein durch den hart erarbeiteten Olympiasieg entfaltet. Außerdem sind dies nur die Werte für die Materialien, die Produktion steigert noch einmal den materiellen Wert.