Drama im Elfmeterschießen – Italien im Finale

Am Dienstagabend hat die italienische Nationalmannschaft den EM-Finaleinzug perfekt gemacht. Nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit und Verlängerung entschied sich das Spiel im Elfmeterschießen.

Nach dem 2:1-Sieg über Belgien am Freitag wechselte Italiens Trainer Roberto Mancini nur einmal – Emerson nahm den Startelfplatz für den verletzten Leonardo Spinazzola ein. Luis Enrique sah jedoch etwas mehr Änderungsbedarf – Enrique Garcia, Dani Olmo und Mikel Oyarzabal rückten für Alvaro Morata, Pau und Pablo Sarabia nach – letzterer stand aufgrund einer Adduktorenverletzung nicht zur Verfügung.

Wie erwartet spielte Spanien im altbekannten Ballbesitzfußball und versuchte sich am Spielaufbau, doch die erste Torannäherung gehörte den Italienern: In der vierten Spielminute kam Nicolo Barella gefährlich vors Tor, stand jedoch klar im Abseits. Die Kontersituationen waren die einzigen Möglichkeiten für die Squaddra Azzura, sich aus der Defensive zu befreien. 21 Minuten waren gespielt, als sich Barella erneut eine Torchance auftat, dieser verstolperte jedoch den Ball an der Strafraumgrenze. Für die erste ernsthaft gefährliche Situation sorgte jedoch Dani Olmo, der in der 25. Spielminute an Gianluigi Donnarumma scheiterte. Kurz vor dem Pausenpfiff kam Emerson für Italien zum Abschluss, traf jedoch nur das Lattenkreuz – näher am Tor war bis dahin noch niemand (45.).

Nach einer torlosen ersten Halbzeit waren nun beide Mannschaften in der Pflicht, den ersten Treffer in Richtung Finale zu erzielen. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, was in der 60. Minute zum Erfolg für Italien führte: Donnarumma machte mit einem Auswurf das Spiel schnell, Immobile wurde zwar kurz darauf an der spanischen Strafraumgrenze bedrängt, doch Federico Chiesa traf schlussendlich sehenswert aus 14 Metern Entfernung zum 1:0. Daraufhin schien Italien erneut Beton anrühren zu wollen, Spanien kombinierte sich jedoch nicht selten vor das gegnerische Tor. Es lief die 80. Spielminute, als Dani Olmo den Ball auf Alvaro Morata durchsteckte, letzterer vollendete zum wohlverdienten Ausgleich – 1:1. Spanien war so weiterhin bemüht, in der regulären Spielzeit den Siegtreffer ins Finale zu erzielen, scheiterte jedoch zu oft vor dem Tor.

So ging das Spiel in die Verlängerung – trotz klarer statistischer Überlegenheit der spanischen Auswahl. Auch hier gab Spanien weiter den Ton an und erarbeitete sich immer mehr Torchancen – so zum Beispiel in der 98. Minute, als Donnarumma vorerst einen gefährlichen Freistoß von Dani Olmo abwehrte, der Nachschuss von Alvaro Morata brachte jedoch nichts ein. Spanien zeigte sich als äußerst spielbestimmend und drückte Italien immer weiter in die eigene Hälfte – jedoch ohne Erfolg. Umso erschreckender war das vermeintliche Tor durch den italienischen Domenico Berardi, das jedoch aufgrund einer klaren Abseitsstellung nicht zählte. Es war nur eine kurze Insel der Euphorie auf Seiten der Italiener, denn die Furia Roja ergriff trotz des Schreckmomentes erneut die Initiative – jeder Gegenangriff wurde sofort unterbunden. So endete ein ausgeglichenes, nicht wenig spannendes Spiel mit 1:1 – das Halbfinale musste also vom Elfmeterpunkt aus entschieden werden.

Und dieses Elfmeterschießen schien zugunsten der Spanier zu beginnen – Unai Simon hielt den ersten Schuss von Manuel Locatelli, doch im Gegenzug vergab Dani Olmo. In der zweiten Runde dagegen trafen Andrea Belotti und Gerard Moreno – 1:1. Weiter ging es mit Leonardo Bonucchi und Thiago Alcantara – auch sie trafen. Doch in Runde Nummer vier sorgte Bernadeschi für die Führung, da kurz darauf Morata an Donnarumma scheiterte. So hatte Jorginho den Finaleinzug auf dem Fuß, verwandelte und brachte so Italien ins EM-Endspiel

So endeten alle spanischen Titelträume im Elfmeterschießen, während Italien am Sonntagabend in London im EM-Finale 2020 auf England oder Dänemark trifft.

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert