Sensations-Silber für Hilbert

Die Sensation ist perfekt: Im 50km Gehen konnte der deutsche Jonathan Hilbert völlig überraschend die Silbermedaille gewinnen. Nach drei Stunden und etwas mehr als fünfzig Minuten erreichte er völlig erschöpft, aber auch mit riesigem Stolz die Ziellinie im Sapporo Odori Park – über 800 Kilometer von Tokio entfernt. So wollten die Organisatoren den hohen Temperaturen aus dem Weg gehen, doch das Rennen entwickelte sich dennoch zu einer Hitzeschlacht: Der Startschuss fiel bereits um 5:30 Uhr Ortszeit (in Deutschland war es noch 22:30 Uhr am Donnerstag), doch die Temperatur betrug schon in diesen frühen Morgenstunden 25°C und sollte im Laufe des Tages noch deutlich ansteigen.

Da wurden natürlich Erinnerungen an die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Doha vor zwei Jahren wach. Hier fanden die Langstreckenwettbewerbe mitten in der Nacht statt, trotzdem herrschten unerträgliche Temperaturen jenseits der Dreißigermarke. Nur 28 der 46 Starter erreichten damals das Ziel – der ausschlaggebende Faktor für die Verlegung nach Sapporo. Trotzdem mussten heute zehn Geher das Rennen vorzeitig beenden.

Doch Jonathan Hilbert schien keine Probleme mit den äußerlichen Bedingungen zu haben, er konnte sich schnell vom 49 Mann starken absetzen. In Führung lag lange Dawid Tomala aus Polen, der seinen Vorsprung schlussendlich ins Ziel bringen und so Gold gewinnen konnte. Dahinter bildete sich eine Fünfergruppe, bestehend aus Marc Tur (ESP), Evan Dunfee (CAN), Joao Vieira (POR), Masatora Kawano (JPN) und eben Jonathan Hilbert. Einen Kilometer fasste dieser sich dann ein Herz und setzte sich entscheidend ab, was der Schlüssel zum Erfolg gewesen sein dürfte. So kam er 36 Sekunden nach Dawid Tomala die Ziellinie, woraufhin die Silber-Sensation perfekt war. Bei der WM 2019 wurde Jonathan Hilbert noch 23., nun konnte er mit einer Silbermedaille den größten Erfolg seiner Karriere feiern. Bronze ging an den Kanadier Evan Dunfee, Carl Dohmann wurde als zweitbester Deutscher 33.

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